Jahresbericht
Unsere Tafeln und unsere Sozialberatung sind nach wie vor weit über dem Limit belastet, und so mussten wir in unseren beiden Tafeln den Aufnahmestopp aufrechterhalten. Phantastisch war die weiterhin hohe Spendenbereitschaft und Unterstützung aus der Wirtschaft, aus der Bevölkerung und von vielen Hilfsorganisationen und Stiftungen für unsere Projekte. Die Solidarität so vieler Menschen gibt uns die Kraft, die bestehenden Herausforderungen anzunehmen.
Unser herzlicher Dank gilt unseren zahlreichen Lebensmittelspendern, Sponsoren, Spendern und Paten für die Unterstützung unserer Dienste und ganz besonders unseren rund 125 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, durch deren tatkräftigen Einsatz wir eine so große Vielfalt an Hilfen für notleidende Menschen anbieten können.
Danken möchten wir auch der Diözese Augsburg, vielen Stiftungen, sozialen Organisationen, Firmen und Banken für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bei der Unterstützung hilfesuchender Mitbürgerinnen und Mitbürger aus dem Landkreis. Ein besonderer Dank gebührt Mercedes-Benz, der Fernseh-Lotterie, dem Lions- Club Lindau, den Firmen Hochland und RAWE sowie "Wir helfen" für die Unterstützung beim Kauf der beiden neuen Tafel-Kühlfahrzeuge. In den Tafeln registrierten wir insgesamt 12.800 Einkaufsvorgänge. Die anwaltliche Beratung durch Herrn RA Greiner stellte für 19 (2022: 10) unserer Klienten hinsichtlich der Klärung rechtlicher Fragen eine hilfreiche Unterstützung dar.
Gemeindeorientierte Sozialarbeit (GOSA) / Caritas der Gemeinde
Unsere katholischen und evangelischen Pfarreien fühlen sich der Arbeit der Caritas sehr verbunden. Besonders unsere Tafelarbeit erfährt vielfältige Unterstützung zum Beispiel für die Tafeln bei 1-mehr- Aktionen durch Firm- und Konfirmandengruppen und an Erntedank.
Im Jahr 2023 wurden in unserem Betreuungsverein 54 (Vorjahre: 55/55//60/59) Betreuungen geführt. Betreuungshintergründe waren zu 60% psychische Erkrankungen, gefolgt von geistiger Behinderung mit 20% sowie Abhängigkeitsproblematik und Demenzerkrankungen mit je 10%. Sehr hoch und tendenziell steigend sind psychische Erkrankungen als Grund für die Einrichtung der Betreuung. 2023 stand zudem die Umsetzung des Betreuungsorganisationsgesetzes an, das einen deutlichen Ausbau ehrenamtlicher Strukturen vorsieht und viel Planung und organisatorische Arbeiten erforderte. Sehr unerfreulich war für uns deshalb die pauschale Kürzung der hierfür beantragten Mittel um 8% durch die Regierung, nachdem wir das ganze Jahr in Vorleistung gegangen waren. Die Sprechzeiten für ehrenamtlich Betreuende und Familienangehörige nutzten 36 Personen. Der Newsletter mit Informationen und Tipps für ehrenamtlich Betreuende wird gut angenommen. Der Betreuungsverein erfüllte somit seine gesetzlichen Aufgaben in vollem Umfang.
Kontakt- und Beratungsstelle für Kuren
Deutlich zugenommen haben die Nachfragen nach unserer Kurberatung. Dort lagen die Zahlen wieder auf dem Niveau vor der Pandemie. 68 Personen (2022: 60) wurden in 116 Gesprächen (2022: 131) beraten. 32 der 36 gestellten Anträge wurden bewilligt (2022: 42). Vermittelt wurden 25 Mutter/Vater/Kind-Kuren mit 36 Kindern (2022: 35 Kuren mit 43 Kindern) und 7 Mütterkuren. 2 Frauen konnten die Kur nur dank Zuschüssen antreten.
Fachdienst für Sozial- und Lebensfragen
In unserer Sozialberatung lagen wir mit 119 Beratungen auf dem Niveau des Vorjahres. Zusätzlich. wurden in Lindau und Lindenberg (über die Sozialstation Westallgäu) ca. 500 Tafelausweise ausgestellt. Um einen geregelten Betrieb sicherzustellen, mussten wir den Aufnahmestopp und die Einkaufsbeschränkungen aufrechterhalten. Im Vordergrund der Beratung für Hilfesuchende standen meist allgemeine Lebensfragen. Bei 55% der Fälle ging es um finanzielle Fragestellungen (2022: 50%). 35% hatten Fragen bezüglich staatlicher Unterstützung (2022: 45%). 70% der Hilfe suchenden waren weiblich, 40% davon alleinerziehend (2022: 50%). 71% der Klienten kamen aus dem unteren Landkreis, 23% aus dem Westallgäu, 6% waren auswärtig. Mit den Patenschaften gegen Armut konnten wir für viele Menschen eine deutliche Entlastung und mehr Teilhabe am sozialen Leben erreichen. 2023 wurden aus Eigen- sowie aus Stiftungsmitteln 31.700 € (2022: 25400.-; 2021: 29.200.-) an Hilfen gewährt.
Arbeitskreise, Gremienarbeit
Mitarbeit in Gremien: Behindertenbeirat im Landkreis Lindau, Seniorenbeirat, Gemeindepsychiatrischer Verbund, AK Frühe Hilfen des Jugendamtes, Arbeitsgemeinschaft Betreuungsrecht beim Landkreis Lindau, thematische Arbeitskreise des Diözesan-Caritasverbandes.