Anlässlich des morgigen Deutschen Hospiztages (14. Oktober) spricht sich die Caritas im Ruhrbistum gegen aktive Sterbehilfe aus. "Vor den Hintergrund der anhaltenden Diskussion stellen wir uns jeglichen Tendenzen organisierter und gewerblicher Sterbehilfe entgegen", so Diözesandirektor Andreas Meiwes. "Was wir brauchen ist eine gute und flächendeckende medizinische, schmerztherapeutische und seelsorgliche Begleitung - also eine Stärkung ambulanter und stationärer Hospizarbeit." Angesichts der demographischen Entwicklung sei der Ausbau dieser Angebote mittel- bis langfristig notwendig.
Im Netzwerk der Caritas arbeiten zwölf ambulante Hospizgruppen und -vereine mit starker
ehrenamtlicher Beteiligung, sechs stationäre Hospize und sieben so genannte Palliative-Care Pflegeteams. "Trotz angeblich steigender Akzeptanz in der Bevölkerung: Unsere Erfahrungen belegen, dass gerade Menschen mit Tumorerkrankungen und begrenzter Lebenserwartung aktive Sterbehilfe erheblich seltener wünschten", so Meiwes. "Ehrenamtliche, Angehörige, Pflegende, Ärztinnen und Ärzte geben ihr Bestes, damit Menschen in den letzten Tagen und Wochen in Würde und Geborgenheit leben und sterben können. Ihnen gebührt Anerkennung und Dank. Gerade heute am Tag der Hospize." (mik / ChG)
Hintergrund: "Aktive Sterbehilfe", die sogenannte Tötung auf Verlangen, ist in der Bundesrepublik Deutschland verboten. Innerhalb der EU ist Sterbehilfe zum Beispiel in Belgien und den Niederlanden erlaubt. Zurzeit gibt es in Deutschland kein Gesetz, das die Sterbehilfe regelt. Die große Koalition will sich nun diesem Thema annehmen. Die Caritas im Ruhrbistum hilft Menschen in der letzten Lebensphase über stationäre Hospize und Besuchsdienste. Außerdem bieten Palliative-Care Pflegeteams beispielsweise schmerztherapeutische Hilfen.
- PI 117/2014 - Essen, den 13.10.2014